Micro-LED-Displays: Das nächste große Ding?

Die Display-Experten von GMS geben regelmäßig Einblicke in aktuelle technische Entwicklungen der Branche. Neben den fachlichen Hintergründen geht es vor allem darum, welche Vor- und Nachteile sich aus den Neuentwicklungen für potenzielle Displaykäufer ergeben. Ein brandaktuelles Thema dahingehend: die Micro-LED-Technologie.

 

Vom klassischen LED-Display über OLEDs zur Micro-LED-Technik

Um die Micro-LED-Technologie zu verstehen, ist es sinnvoll, sie mit den klassischen, heute allgegenwärtigen LED-Displays zu vergleichen. Diese klassischen Panels verwenden Flüssigkristalle, die von hinten oder von der Seite mit LEDs (dt.: Leuchtdioden) beleuchtet werden, um ein Bild zu erzeugen. Ein Flüssigkristall ist eigentlich eine Flüssigkeit, besitzt aber ähnliche physikalische Eigenschaften wie die eines Kristalls. Wenn elektrischer Strom durch diese Flüssigkeit geleitet wird, richten sich die Flüssigkristalle so aus, dass das Licht sie auf eine bestimmte Weise durchdringen kann. So entstehen die Farben und Bilder auf dem Bildschirm.

Ihre technischen Nachfolger, die OLEDs, nutzen winzige, halborganische Leuchtdioden, die aus sich selbst heraus in verschiedenen Farben leuchten können. Die Vorteile liegen auf der Hand. So hat ein ultrahochauflösendes 65-Zoll-Display mehr als 20.000-mal so viele, einzeln ansteuerbare Lichtquellen wie ein klassisches LED-Display. Das sorgt für wesentlich brillante Farben und hervorragende Schwarzwerte.

OLED-Displays haben allerdings (noch) mit kleinen Schwächen zu kämpfen: Sie sind schwerer herzustellen und deshalb vergleichsweise teuer, nicht so lichtstark, leiden unter bestimmten Bedingungen unter Einbrenneffekten und erreichen nicht die Lebensdauer konventioneller LED-Bildschirme.
Micro-LED-Displays funktionieren im Prinzip wie OLED-Displays, nur dass die verwendeten LEDs mikroskopisch klein sind und eine anorganische Struktur haben.

 

Vorteile der Micro-LED-Technik

Im Vergleich zu High-End-OLED-Displays bietet die Micro-LED-Technologie eine noch höhere Pixeldichte, mehr Helligkeit und ein breiteres Farbspektrum. Das Bild wird also noch detaillierter, brillanter und heller dargestellt. Auch die Lebensdauer der Displays ist wesentlich länger, da sie nicht dem organischen Zerfallsprozess wie OLEDs unterliegen.

Ein weiterer wichtiger Vorteil ist der sehr geringe Stromverbrauch. Dies ist vor allem für mobile Geräte relevant, die mit Batterien betrieben werden müssen und so deutlich länger durchhalten.

 

Erste Modelle bei GMS verfügbar

„Noch stellt die konkurrenzfähige Produktion der neuen Bildschirmtechnologie die Hersteller vor große Herausforderungen. Jeder noch so kleine Defekt führt zu einem toten Pixel, der nicht wie bei herkömmlichen LEDs automatisch aussortiert werden kann. Es ist also ein aufwändiger, nahezu fehlerfreier Prozess notwendig, um solche Defekte zu minimieren“, so GMS-Geschäftsleiter und Display-Experte Herbert Weiss.

Da die Branche noch in den Kinderschuhen stecke, bieten mehrere Unternehmen unterschiedliche Ansätze für diesen Produktionsprozess an und nutzen unterschiedliche Technologien. Auch der Markt für Micro-LEDs stehe laut Herbert Weiss noch am Anfang. „Die ersten Geräte sind absolute Spitzenprodukte – auch preislich. Aber sobald sich ein wirtschaftlicher Produktionsprozess durchgesetzt hat, werden sich die Preise wahrscheinlich angleichen.“

„Deshalb ist die Auswahl an Micro-LED-Displays derzeit noch überschaubar. Aber die Hersteller arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Produktpaletten zu erweitern. Und wir können sogar schon ausgewählte Produkte der neuen Displaygeneration in Serie anbieten“, erklärt Herbert Weiss.

 

GMS ist Ansprechpartner für Zukunftstechnologie

Wer sich für die neue Technologie interessiert und gegebenenfalls seine in die Jahre gekommenen Displays durch die neue Display-Generation ersetzen möchte, kann sich jederzeit mit GMS in Verbindung setzen.

 

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